Den Freitag beginnen wir erstmal mit Verfahren. Nach über einer Stunde unterwegs (eigentliche Fahrzeit 20min) haben wir das Gelände dann doch mal gefunden, mussten aber noch Mal den kompletten Berg hinunter, um uns hinten "anzustellen". Dafür ging das Ganze dann an der Bändchenausgabe umso schneller.

Gerade noch rechtzeitig, um Trümmer auf der neuen Noisey- Bühne zu sehen. Und schon setzt der Regen wieder ein. The Majority Says aus Schweden scheint die Kälte nichts auszumachen, sie treten dem schlechten Wetter zum Trotz in kurzem Kleid und Tops auf. Zu Beginn gab es einige Schwierigkeiten mit dem Ton, aber nachdem diese beseitigt wurden, war es einfach nur noch schön, ihnen im Regen zu lauschen. 

Danach machen wir uns auf den Weg, um Thees Uhlmann auf der Hauptbühne zu sehen und schon von weitem erkennen wir die ersten Töne des Game of Thrones Intros. Absolutes Highlight für uns, hatten wir doch nur ein paar Stunden vorher ausführlich über die letzten Episoden GoT diskutiert. Die Atmosphäre am Stausee ist einfach unglaublich packend und dazu noch die Klänge von & Jay-Z spielt uns ein Lied- einfach perfekt!

Die Hit- untermalte Show von den Beatsteaks reißt noch ein Mal alle vom Hocker, ("Das da auf der Bühne! Das ist meine Jugend!") ehe wir nochmal ins Rätseln kommen: Wer wird denn nun der geheime Headliner? Und -wie immer- behielt ich Recht: Marteria! Die Show kannten wir ja schon vom letzten Herbst, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass Marteria live einfach unschlagbar ist.  Als dann auch noch das Gelände in grüne Farbe getaucht wurde und Illegalize It und Tijuana Flow über den Platz tönen, verloren mindestens die Hälfte der Kosmonauten komplett ihre Fassung, im positivstem Sinne.

Nach ein paar Minuten Haftbefehl (jeden Hit verpasst. Verdammt!) verschlägt es uns dann zur Aftershow- Bühne, wo Kid Simius uns vollkommen von den Socken haut. (Hola Chica!) Leider können die Drunken Masters da nicht mithalten. Auch wenn sie Casper mit auf die Bühne holten (der weder seinen Einsatz schaffte, noch seinen eigenen Text konnte), kamen sie nicht einmal ansatzweise an Kid Simius heran- das Set war unstimmig und das ewige "Reingelaber" von Joe lädt einfach nicht zum Tanzen ein. Trotzdem blieben wir bis zum Schluss und fielen dann erst um 4 Uhr morgens vollkommen erschöpft in unsere Betten.

Die Vorteile des Zuhauseschlafens sind unendlich. Das Beste daran ist aber immer das Frühstück. Gestärkt mit Croissants, Bretzeln und frischen Brötchen (danke Mama!) geht es dann wieder Richtung Stausee. Diesmal fahren wir auch richtig. Der Wetterbericht ließ ja nichts gutes Hoffen, der Himmel war einfach nur grau und ungemütlich. Ganz zu Schweigen vom Regen und Wind. In weiser Voraussicht ließen die Veranstalter den Parkplatz sperren und halfen nachts mit einem Traktor den Steckengebliebenen aus dem Matsch heraus. 

Unser Tag beginnt mit Remi auf der Noisey-Bühne. Der australische Rapper verteilte nach seinem Gig noch sein Mixtape, das seitdem bei mir dauerhaft läuft. Danach gehts ab zur Hauptbühne, wo wir auch den restlichen Tag verweilen sollten. Balthazar, Future Islands und Annenmaykantereit haben wir gemeinsam mit/auf unserem eigenen Kosmonauten verbracht und vegetarischen Döner und weniger vegetarischen Burger mit Pommes genossen. Man mag es Schicksal nennen oder einfach nur mega lustig und gleichzeitig super eklig: während Balthazar hat mir ein Vogel DIREKT auf meine Hand gekackt. Und 5 Minuten später kommt die Sonne raus (und das obwohl dauerhafter Regen von 6.00-6.00 Uhr gemeldet wurde). Liebes Kosmonaut- für euch habe ich diesen Preis gern gezahlt. 

Future Islands live zu sehen, war definitiv ein Highlight des Wochenendes für mich. Der Sänger der US- Band hat ein unglaubliches Organ. Und weil wir gerade von einem unglaublichem Organ reden, komme ich auch direkt zum nächsten Act des Abends: Annenmaykantereit. Die Kölner Band feierten letztes Jahr auf dem Kosmonaut ihre Festival-Premiere und waren auch in diesem Jahr sehr zu unserer Freude dabei, da ihre Tour im Frühjahr leider restlos ausverkauft war.

K.I.Z.s Bühnenshow ist mittlerweile legendär und die Berliner Jungs konnten uns (zumindest teilweise) vollkommen mitreißen. Und das wortwörtlich. Durch den Regen Pogen und Ich bin Adolf Hitler oder Urlaub fürs Gehirn mitgröhlen- gibt es etwas besseres? (Ich habe immer noch einen "BOOM, BOOM, BOOM, BOOM. ICH BRING EUCH ALLE UM!" Ohrwurm.)

Bei Kraftklub wurde es dann heikel für mich. Direkt beim zweiten Lied habe ich meinen Schuh im Pogo verloren und mir so mehrere Prellungen und einen Zehenbruch gegönnt. Dann lieber doch vom Rand die Show und die Pyrotechnik genießen. Und wirklich- wie kann man so bescheuert sein und ein Bengalisches Feuer in die Menge werfen?! Meinen Schuh habe ich dann wiedergefunden, nachdem der Platz wieder leer war. 

Ein kaputter Fuß kann mich aber nicht aufhalten. Humpelnd, hüpfend und sitzend zu Reich für Immer  mit Sioux Pac, DJ Tereza und Zorro. Bier heilt schließlich alle Wunden! Es ist eine Qual, bei dem unglaublich perfekten Set von DJ Tereza nicht tanzen zu können. (Kiiiischte!)

Liebes Kosmonaut- es war uns mal wieder ein Fest und eine wunderschöne Familiensause! Wir sehen uns am 24.&25.06.2016 (sind ja nur noch 359 Tage)!